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AHA und Initiative „Pro Baum“ hält Durchgrünung des halleschen Stadtteiles Silberhöhe für dringend geboten

Bereits der am 16.01.1983 gegründete Arbeitskreis Umweltschutz Halle (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund der DDR (KB) befasste sich ab dem Jahre 1984 intensiv mit der Durchgrünung der halleschen Neubaugebiete Silberhöhe und Heide-Nord. Damit verknüpft entwickelten die AKUS-Mitglieder zudem Gedanken zum Erhalt sowie zur Schaffung und Entwicklung von Grünachsen durch das Stadtgebiet von Halle (Saale) sowie in Anknüpfung an die Stadt Halle-Neustadt und dem Saalkreis. Als wichtige Ausgangspunkte schlugen die ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschützer die Fluss- und Auenlandschaften von Saale und Weißer Elster und die Dölauer Heide vor. Eine kurzfristige Einbeziehung der Reideaue und des Hufeisensees war Bestandteil der Überlegungen.
Der aus dem AKUS hervorgegangene und am 23.02.1991 gegründete Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) griff dieses Thema erneut und verstärkt auf.

Zu Beginn des Jahres 1999 hatten der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und SchülerInnen der Erich-Kästner-Sekundarschule vereinbart gemeinsam an der Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im halleschen Stadtteil Silberhöhe zu arbeiten. Ausgangspunkt bildete dabei ein Brief der SchülerInnen vom 11.09.1998 an die Mitteldeutsche Zeitung (MZ), welchen diese in einer Mitteilung vom 08.10.1998 veröffentlichte. Um sich entsprechend zu organisieren hatten sich ca. 30 SchülerInnen der Erich-Kästner-Sekundarschule zur „Projektgruppe 7. WK“ zusammengeschlossen. Diese Projektgruppe gliederte sich in mehrere Themengruppen, wozu bereits eine ca. 10 Personen starke Ökogruppe gehört.
Leider zerfiel die „Projektgruppe 7. WK“ schrittweise, was vielfältige Ursachen hatte, wozu anstehende auswärtige Berufsausbildungen ebenso zählten, wie mangelnde Resonanz seitens der politisch Verantwortlichen in der Stadt Halle (Saale).
Zwischenzeitlich durchgeführte Begrünungen in der Silberhöhe sehen der AHA und die Initiative „Pro Baum“ als sehr wichtigen Schritt in die richtige Richtung an, welche jedoch zahlreicher fachlich fundierter Ideen, Vorschläge und Schritte bedarf. Die jüngsten Überlegungen des Netzwerkes „Forum Silberhöhe“ erfordern jedoch einer umfassenden Erörterung.

In Anknüpfung an die AKUS-Überlegungen aus dem Jahre 1984, halten es der AHA und die Initiative „Pro Baum“ für sehr wichtig, bestehende Bestandteile von Umwelt, Natur und Landschaft zu schützen und vor Eingriffen zu bewahren sowie weitere Erweiterungsräume großflächig zu suchen und zu finden. Aus dieser Sicht betrachtet, sehen daher AHA und die Initiative „Pro Baum“ nicht den Sinn einen Bootsanleger mit Strand und Wiese am Mündungsbereich der Weißen Elster in die Saale zu errichten. Dieser Teil der Fluss- und Auenlandschaft von Saale und Weißer Elster gehören zu den bedeutsamsten Lebens- und Rückzugsgebieten von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten sowie mit zu den wichtigsten Entwicklungs- und Hochwassereinzugsgebieten in dem Raum zwischen Leipzig, Schkeuditz, Schkopau und Halle (Saale).

Alles diese Tatsachen haben dazu geführt, dass hier das ca. 381 ha große Naturschutzgebiet „Abtei und Saaleaue bei Planena“ angrenzt, welches nach Osten streckenweise nahtlos in das ca. 915 ha große Naturschutzgebiet ”Saale-Elster-Aue bei Halle“ übergeht. Diese beiden Naturschutzgebiete, welche zudem u.a. den Schutz nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie genießen, bedürfen auch am Rand eines besonderen Schutzes.

Nach Auffassung von AHA und Initiative „Pro Baum“ reichen die gegenwärtigen Aufenthaltsbereiche in dem Gebiet aus, welche aber leider immer wieder mit Vermüllung und Vandalismus konfrontiert sind. Ferner halten es beide Organisationen für ratsam, die bestehenden Aussichtsplattformen mit sehr robusten Fernrohren und Karten auszustatten, um noch mehr auf diese angrenzenden Schutzgebiete hinweisen zu können. Ebenso sind beide Organisationen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglichkeiten bereit, in Form von Exkursionen und Begehungen der interessierten Bevölkerung diese Schutzgebiete nahezubringen.

In dem Zusammenhang rufen AHA und Initiative „Pro Baum“ Interessenten auf im Rahmen einer ehrenamtlichen Arbeitsgruppe an einer weiteren ökologischen Profilierung der Entwicklung der halleschen Silberhöhe mitzuwirken.
Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Fotos Andreas Liste

Stadtwald contra Halle-Silberhöhe?

Mitte März 2013 hat nach Medienberichten zum zweitenmal das Forum Silberhöhe stattgefunden. Dabei befasste man sich offenkundig mit dem Thema Waldstadt Halle-Silberhöhe oder Stadtwald Silberhöhe. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) begrüßen grundsätzlich, dass es ein derartiges Forum gibt, welche sich der Entwicklung des halleschen Stadtteiles Silberhöhe widmet. Jedoch haben beide Organisationen in dem Zusammenhang mit Verwunderung aufgenommen, dass offensichtlich kein einziger Verein bzw. Initiative eingebunden war,welche sich dem Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz bzw. der innerstädtischen Begrünung beschäftigten. Somit besteht aus der Sicht der Initiative „Pro Baum“ und des AHA die akute Gefahr der eingeengten Betrachtung des Themenfeldes Umwelt-, Natur und Landschaftsschutz bzw. der innerstädtischen Begrünung. Es ist in dem Blickfeld unverständlich, warum ein Stadtwald den halleschen Stadtteil Silberhöhe „degradiert“. Ferner halten es beide Organisationen für nicht richtig, wenn der hallesche Oberbürgermeister Dr. Wiegandt vor wünschenswerten Bürgerbeteiligungen die festgefügte Vorgabe „…Waldstadt ja, aber nicht Stadtwald“ herausgibt. Hier sollten erst mal die Meinungen der Bevölkerung sowie ihrer Initiativen und Vereine eingeholt werden. Dazu gehört es nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des AHA, dass verschiedene Planungsvarianten zur Meinungsbildung vorliegen sollten. Der Ausschluss der Überlegungen der Entstehung eines Stadtwaldes erfüllt jedoch nicht die Bedingung eines umfassenden Bildungsprozesses und stellt eine unzulässige ökologische Denk- und Gestaltungseinengung dar. Angesichts der gegenwärtigen Massenabholzungen in der Stadt Halle (Saale), wozu die Beseitigung der 97 Linden in der Fiete-Schulze-Straße, die sinnlosen Abholzungen in der Saaleaue an der Elisabethsaale und die radikalen Verschnitte an Gehölzen in Park- und Grünanlagen gehören, wäre das die denkbar ungünstigste Herangehensweise im Interesse eines nachhaltigen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes. Die Stadt Halle (Saale) brauch mehr Grün und nicht mehr Beton und Asphalt! Daher fordern die Initiative „Pro Baum“ und der AHA mehr barrierefreies ökologisches Denken in der Stadt Halle (Saale) und so auch im Forum Silberhöhe. In dem Zusammenhang erscheint es sehr sinnvoll endlich die Umweltvereine und –initiativen in entsprechende Meinungsbildungsprozesse mit einzubinden.