Schlagwort: Forstwerder (Seite 2 von 2)

Erfolgreicher 11. Freiwilligentag auf dem Forstwerder in Halle-Trotha

Es ist morgens gegen 10:00 Uhr, als sich 16 Freiwillige an der Bogenbrücke zum Naturschutzgebiet (NSG) Forstwerder am Ende der Pfarrstraße in Halle-Trotha einfinden, um am 11. Freiwilligentag der Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis in dem sehr bedeutsamen Teil der Saaleaue Aktivität zu entfalten. Zu den 16 Helferinnen und Helfer gehören Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreuerinnen und Betreuer des Paul-Riebeck-Stiftes, Förderwohnheim Akazienhof, Mitglieder und Interessenten des veranstaltenden Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA).

2a-Halle NSG Forstwerder Mittelweg Blick Nach Nordosten (2)

2a-Halle NSG Forstwerder Mittelweg Blick Nach Nordosten (2)

Aufgabe und Ziel war es Absperrungen an früheren Wegen und Trampelpfaden in dem ca. 7 ha großen Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie und NSG vorzunehmen, um insbesondere dem Nordteil bessere Möglichkeiten zur naturnaheren Entwicklung zu ermöglichen. Zwischenzeitlich auf 17 Personen angewachsen, zeichneten sich alle Akteure durch umfassenden Arbeitseifer, Interesse und Ideenreichtum aus, so dass innerhalb einer Zeit von bis zu vier Stunden alle Absperrungen umfassende Stabilisierung und Erneuerung erfahren konnten. Verwendung fanden Äste und Zweige von Gemeiner Esche, Spitzahorn und Hybridpappel, welche dem Orkan am 07.07.2015 zum Opfer gefallen waren. Ein sinnvoller Nebeneffekt war dabei die weitgehende Beräumung der offiziellen Fußwege im Forstwerder von umgestürzten Bäumen.

6a-Halle NSG Forstwerder Mittelteil Blick Nach Süden

6a-Halle NSG Forstwerder Mittelteil Blick Nach Süden

Der AHA bedankt sich ausdrücklich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Arbeitseinsatzes für ihr sehr großes Engagement sowie bei der Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis für die umfassenden Vorbereitungen, Koordinierungen und Betreuung der Freiwilligen.
Nach Ansicht aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer des schweißtreibenden Arbeitseinsatzes ist die Durchführung von Freiwilligentagen ein sehr sinnvoller und unbedingt fortzusetzender Aktionentag.

7a-Halle NSG Forstwerder Mittelweg Blick Nach Westen (1)

7a-Halle NSG Forstwerder Mittelweg Blick Nach Westen (1)

Im Anschluss daran nahmen Mitglieder des AHA noch das flächenhafte Naturdenkmal (FND) Klausberge in Augenschein, welches eine Größe von ca. 4,9 ha aufweist, sich zwischen 15 bis 20 m über dem Niveau der Saale befindet sowie vom Oberen Halleschen Porphyr geprägt ist. Dabei waren sich die AHA-Mitglieder einig, dass die Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften, durch sukzessiv entstandene Wald- und Gehölzstrukturen zu den ökologisch und landschaftlich bedeutsamsten Standorten im Stadtgebiet von Halle (Saale) gehören und eines nachhaltigen Schutzes bedürfen.

Wer Interesse hat ehrenamtlich in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von AHA und Initiative „Pro Baum“ zum Forstwerder und Klausbergen mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Fotos: Eva Tornack & Andreas Liste

AHA hält Schutz der Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ für dringend geboten

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht es für dringend erforderlich an, die Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ wieder verstärkt naturnaher entwickeln zu lassen. Dieses Saaleufer, welches einst weitgehend unverbaut geblieben war sowie in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“, welche zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge steht, gehört zu den wichtigsten Biotop- und Grünverbundräumen im halleschen Saaletal. Jedoch erlaubte die Stadt Halle (Saale) seit der Mitte der neunziger Jahre, als zuständige untere Naturschutzbehörde, die rasante Ausbreitung und Neuanlage von Schiffs- und Bootsanlegern, welche nicht nur das Landschaftsbild massiv beeinträchtigen, sondern zudem Eingriffe in die Natur und den Hochwasserraum der Saale sowie zunehmende Verlärmung und Belastung der Luft mit Abgasen zur Folge haben. Alles Maßnahmen, welche dem Schutzzweck des 2.314 ha großen Landschaftsschutzgebiets „Saaletal „in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) zuwiderlaufen. Der AHA sieht hier massive Veränderungen erforderlich, um die bauliche Belastung entscheidend zu verringern und maximal auf das Niveau des Jahres 1989 zu beschränken.

Eine weitere Sorge bereitet dem AHA die Zunahme von Massenveranstaltungen in dem Saaleabschnitt, besonders im Bereich zwischen Giebichensteinbrücke und Klausbergen. So ist es beispielsweise unverständlich, warum nun ausgerechnet am 30/31.05.2015 das siebente Hansefest in dem Bereich der Saaleaue stattfinden musste. Ferner hält es der AHA für dringenden erforderlich, dass die Wiese im Amselgrund aus Veranstaltungen aller Art herausgehalten bleibt. Zum letzten halleschen Laternenfest sorgte die sehr große Bühne des MDR mit sehr lautem Konzert am 30.08.2014 zu massiven Schädigungen der Wiese in Folge von Schäden durch Befahren und Massenbetreten der Wiese sowie umfassender Vermüllung aller Art. Derartige Schädigungen und Beeinträchtigungen müssen unbedingt der Vergangenheit angehören.

Der AHA befürchtet erfahrungsgemäß, dass diese Massenveranstaltungen zu weiteren Schädigungen an Natur und Landschaft führen. Dazu zählen Beschädigungen am Gehölzbestand, den Rasen- und Wiesenflächen sowie den direkten Uferzonen. Immerhin konnte sich erfreulicherweise in den letzten 30 Jahren eine standortgerechte Ufervegetation entwickeln, welche nicht nur das Landschaftsbild und somit den Erholungswert aufwertet, sondern Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten darstellt. Daher fordert der AHA die Stadt Halle (Saale) als zuständige Naturschutzbehörde auf endlich alles zu unternehmen, dass ebengenannte Aktivitäten und Veranstaltungen nicht weiter den Schutzzweck und Verbote der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Saaletal“in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) beschädigen. Von daher sind solche Veranstaltungen an derartigen Standorten zu untersagen.

Der AHA betont an der Stelle noch einmal und ganz deutlich, dass sich der Tourismus den Belangen des Umwelt- Natur- und Landschaftsschutzes unterzuordnen hat. Nur so ist der dauerhafte Erhalt, Schutz und Entwicklung dieses bedeutsamen Teils der halleschen Saaleaue, als wertvoller Natur-, Landschafts- und Erholungsraum möglich.

Fotos Andreas Liste

AHA fordert mehr Schutz für Klausberge

Eingebettet in die Saaleaue und unweit vom Naturschutzgebiet und Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie Forstwerder in Halle-Trotha entfernt befindet sich das flächenhafte Naturdenkmal (FND) Klausberge.
Diese ca. 4,9 ha große, zwischen 15 bis 20 m über dem Niveau der Saale liegende und vom Oberen Halleschen Porphyr geprägten Klausberge, gehören zu den ökologisch und landschaftlich bedeutsamsten Standorten im Stadtgebiet von Halle (Saale). Das einst von Einsiedlern, den Klausnern, besiedelte Gebiet, welche hier ein kleines Kloster betrieben, zeichnet sich durch Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften, durch sukzessiv entstandene Wald- und Gehölzstrukturen sowie einst vom Halleschen Verschönerungsverein Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzte Fliederbestände aus. Sie dienen somit zum einem als sehr wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie zum anderen als Erholungsraum für die Bevölkerung. Bereits der große Lyriker Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, welcher sich in den Jahren 1805, 1840/41 und 1855 in Halle aufhielt, liebte diesen Ort. Seine Empfindungen sind in einem 1897 an der heutigen Eichendorffbank errichtetem Obelisk festgehalten.

Im Zusammenhang mit der ökologischen, landschaftlichen, historischen und lyrischen Bedeutung der Klausberge seien zudem die durch Verwitterungsprozesse und Sickerwasserwirkung entlang von Gesteinsklüften entstandene Jahnhöhle erwähnt, wo sich der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in den Jahren 1796 bis 1799 vor dem Zorn einiger konservativer Studentenverbindungen versteckt hielt. Ferner sind am Fuße der Klausberge noch die Reste des Weges der Treidler erkennbar, welche noch bis zur vorletzten Jahrhundertwende Lastkähne flussaufwärts zogen.
Alles im allem schlossen sich die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer, den immer wieder formulierten Auffassungen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und der Initiative „Pro Baum“ an, dass das im Jahre 1995 zum flächenhaften Naturdenkmal erklärte Felsengebiet, ganz dringend eines besonderen Schutzes bedarf. Das bedeutet nach Meinung beider Organisationen, u.a. die Umsetzung einer ordnungsgemäßen Ausschilderung, Verhinderung des Betretens der Felsenhänge sowie ganz besonders die Unterbindung des Missbrauches des Plateaus im Nordteil des Felsenmassivs für Spontanpartys und für größere und kleinere Feuerstellen. Hierzu sind zudem entsprechende Kontrollen dringend nötig. Ebenso beinhalten die Überlegungen von AHA und Initiative „Pro Baum“ einen Naturerkenntnispfad einzurichten, welcher sich in einem wiederzubelebenden Saalenaturerkenntnispfad, einfügen ließe.

Mit großer Sorge sind ferner die gegenwärtigen massiven Abholzungen im Süden und entlang des Weges im Westteil des flächenhaften Naturdenkmals Klausberge zu sehen. Weitgehend wahllos fielen umfassende Teile von entwickelten Hang- und Auenwaldbereichen sowie dazugehöriger Übergangsbereiche der Säge zum Opfer. Dabei verschonte man weder Nistbäume, Überwinterungs- und Schlafplätze von Vögeln, Kleinsäugern, Insekten und Spinnen. Auf, von der Stadt Halle (Saale) aufgestellten Tafeln, rechtfertigte man diese massiven Eingriffe mit dem Erhalt und Schutz von Halb- und Trockenrasengesellschaften sowie der Schaffung von Sichtachsen u.a. zur Burg Giebichenstein, zur Petruskirche und zum Ochsenberg.

Nur haben sich offenbar diese Planer nicht eindeutig und gründlich mit der Entwicklung und Zusammensetzung der Landschaft und Natur sowie mit den generellen Standortbedingungen auseinandergesetzt. Der Großteil der abgeholzten Flächen ist durch massive Bodenaufträge gekennzeichnet, welche sich über die Jahrzehnte entwickelt haben, im Überflutungsbereich der Saale mit Auenlehm versetzt haben und somit sich sehr nährstoffreich darstellen. Darüber hinaus haben die humosen, teilweise auenlehmhaften Böden ein umfassendes Wasserspeichervermögen. Somit bieten sie die ideale Basis für verschiedene, arten- und strukturreiche Waldgesellschaften, aber keinesfalls für Halbtrocken- und Trockenrasengesellschaften. Diese gedeihen eher auf blanken Felsen mit geringen, nährstoffärmeren Bodengesellschaften, welche auch in den Klausbergen weiter oben vorkommen und nicht in den erst einmal abgeholzten Wald- bzw. Gehölzflächen. Darüber hinaus dienen diese Hang- und Schluchtwälder als Puffer für herabstürzende größere und kleinere Steine, welche sich in Folge von Verwitterung vom Felsen lösen.
Ebenfalls hält die Begründung, Schaffung von Sichtachsen u.a. zur Burg Giebichenstein, zur Petruskirche und zum Ochsenberg einer näheren Betrachtung nicht Stand, da diese auch vorher ausreichend bestanden hat.

Während man im gewissen Umfang Verbesserungen an den Absperrungen bzw. Geländern sowie Ausbesserungen an Wegen und Treppen noch nachvollziehen kann, rufen die massiven Ab- und Ausholzungen kein bzw. kaum Verständnis hervor. Wer Eschen und Ahorn, neben der seit dem 17. Jahrhundert in Europa angepflanzten und aus dem atlantischen Nordamerika stammenden Robinie, als nicht heimisch bezeichnet, lässt mangelnde Fach- und Sachkompetenz erkennen und Schlimmes für den stabilen und sehr vielfältigen Gehölzbestand erahnen. Zudem vernichteten die Abholzungen standortgerechte Bestände z.B. von Stieleiche, Gemeiner Esche, Feld- und Flatterulme, Feldahorn und Weichselkirsche. Gegenwärtig kann man erkennen, dass sich die Waldbestände dort sukzessiv oder als Stockausschläge wiederherstellen möchten, wo die Erde noch verblieben ist.
Somit sollten maximal zum Schutz und Erhalt der Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften konzipierte Maßnahmen Umsetzung finden. Dazu zählen stark begrenzte Ausholzungs- und Mahdarbeiten genauso, wie das Unterbinden des Betretens der Hänge.
Ansonsten sind jegliche Ab- und Ausholzungsarbeiten an den Gehölzbeständen sowie Abtragungen von jahrzehntelangen gewachsenen Bodens am Fuße der Klausberge sofort zu stoppen.

Im Ergebnis derartiger Betrachtungen erscheint es immer wichtiger und notwendiger festzustellen, dass das FND Klausberge ebenso wie das unweit nach Nordosten sich anschließende NSG und FFH-Gebiet Forstwerder dringend eines besseren Schutzes bedürfen, was auch u.a. auf die anderen Teile der halleschen Saaleaue zutrifft. Von daher fordern AHA und Initiative „Pro Baum“ die zuständigen Behörden auf, endlich und unverzüglich zu handeln und somit dem Schutz, Erhalt und darauf abgestimmten Entwicklung von Natur, Umwelt und Landschaft auf wissenschaftlich – fachlicher Basis mehr Augenmerk und Sorgfalt zu widmen sowie damit ihrem gesellschaftlichen und rechtlichen Auftrag nachzukommen. Zudem ergeht der Aufruf von AHA und Initiative „Pro Baum“ an die interessierte Bevölkerung, sich ebenfalls für den Schutz und Erhalt der Klausberge und dem Forstwerder einzusetzen.

Wer Interesse hat ehrenamtlich in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von AHA und Initiative „Pro Baum“ mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Oder über das Kontaktformular unter Kontakt

Fotos Andreas Liste

AHA fordert verstärkten Schutz des Forstwerders in Halle-Trotha

Der ca. 11 ha große Forstwerder in Halle-Trotha gehört zu den bedeutsamsten Auengebieten im Stadtgebiet von Halle (Saale). Diese Erkenntnisse sind dahingehend nicht neu. Nachdem die Feudalherren des Rittergutes Trotha den Teil der Saaleaue nutzten, übernahm das reiche Augustinerkloster Neuwerk 1455 das Gebiet. Nach dessen Auflösung fiel der Forstwerder an das Amt Giebichenstein. Dabei müssen die Pachterträge nicht unerheblich gewesen sein, da der Forstwerder als Jagdgelände sowie Standort für Wiesen, Obstbäume und Weiden diente.
Im Jahre 1790 tauchten Pläne des halleschen Postmeisters Wilhelm von Madeweis auf, welcher die Insel kaufen und durch gärtnerische Anlagen „verschönern“ wollte. Jedoch zerschlugen sich die Pläne. Besonders gerne nahmen die Studenten der 1694 gegründeten Universität den Forstwerder als Ort der Austragung von Duellen und für Ausflüge an. In den 1794 erschienen „Briefen zur näheren Kenntnis von Halle“ fand der Forstwerder als Ausflugsort „Elysium“ Erwähnung.

Im Sommer 1927 bekam der Norden Halles sein erstes Freibad. Auf Grund der schwierigen Erreichbarkeit, errichtete man im gleichen Jahr einen Brückenzugang als Eisenbetonbogen mit einer Spannweite im Umfang von 47 Metern.
Die weitgehend bewaldete Insel lässt sich nunmehr grob in vier Teile einteilen. Beginnend im Norden sei der Gehölzbestand aus großen Hybridpappeln erwähnt, welcher in seinen Hohlräumen und Kronen Unterschlupf für zahlreiche Tierarten bietet. In dem Gebiet ist eine deutliche Sukzession in Richtung eines naturnahen Hartholzauenwald z.B. bestehend aus Stieleiche, Gemeiner Esche, Feld- und Flatterulme, Feldahorn, Weißdorn, Blutroter Hartriegel, Schwarzen Holunder sowie Europäischen Pfaffenhütchen erkennbar. Diesen Prozess gilt es zu sichern und ungestört voranschreiten zu lassen.

Weiter nach Süden schließt sich eine savannenartige Hochstaudenfläche an, welche mit Sträuchern wie Weißdorn, Europäisches Pfaffenhütchen, Blutroter Hartriegel und Kreuzdorn durchsetzt sowie weitgehend von Hybridpappeln und u.a. vereinzelten alten Stieleichen umsäumt ist. Hier befindet sich auch eine sich ausbreitende, selbstangesiedelte Kolonie der Grauerle. Diese Zusammensetzung entstand in Folge der vielfältigen Wiesennutzung, wozu die Nutzung als Liegewiese für das Freibad dazugehört. Zu DDR-Zeiten nutzte man die Fläche bis Anfang der Achtziger Jahre als Einspülfläche von Saaleschlamm, welchen man u.a. aus dem benachbarten Schleusengraben ausbaggerte.

Im südlichen Anschluss befindet sich eine Aufforstungsfläche, welche aus Bergahorn besteht. In dem Bestand eingebettet sind vereinzelte ältere bis alte Stieleichen. Ferner ist eine deutliche Hartholzauenwaldsukzession z.B. bestehend aus Stieleiche, Gemeiner Esche, Feld- und Flatterulme, Feldahorn, Weißdorn, Blutroter Hartriegel, Schwarzen Holunder sowie Europäischen Pfaffenhütchen erkennbar. Diesen Prozess gilt es zu sichern und ungestört zu voranschreiten zu lassen. In dem Teil der Insel gedeihen auch die in Sachsen-Anhalt bestandsbedrohte Wildtulpe und seit etwa 15 Jahren ein voranschreitender Bestand an Bärlauch.

An der Südspitze existiert ein Hartholzauenwald, wie er in etwa einst auf der gesamten Insel bestanden haben muss. Dieser setzt sich z.B. aus Stieleiche, Gemeiner Esche, Feld- und Flatterulme, Feldahorn, Weißdorn, Blutroter Hartriegel, Schwarzen Holunder sowie Europäischen Pfaffenhütchen zusammen. Für Auenwälder typisch existiert ein umfassender Bestand aus Frühjahrsblühern wie Wildtulpe, Bärlauch, Gelbes Windröschen, Scharbockskraut, Goldsternchen und Waldveilchen. Im Sommer setzen sich zudem z.B. die Große Brennnessel, Distelarten und besonders wegbegleitend das Aufrechte Glaskraut durch.

Das Westufer ist im Bereich des Wehrs als Kies- und Sandfläche mit ausgeprägter Weichholzaue –u.a. bestehend aus Silberweide und Pappelarten- sowie nitrophiler Hochstaudenflächen gekennzeichnet. Die Kies- und Sandflächen verändern sich nach Überflutungen immer wieder aufs Neue. Ferner eignen sich diese Flächen als Sukzessionsfläche für einen ausgedehnteren Weichholzauenwald im Anschluss an die westlich in der Saale befindlichen Insel. Weiter nördlich schließen sich Steilhänge an, welche der Flussdynamik des weitgehend unberührten Teils der Saale ausgesetzt ist. Dieser Saalealtarm bietet zahlreichen Wasservögeln Lebens- und Rückzugsraum an. Darüber hinaus verbindet er den Forstwerder mit dem Saalwerder und da ganz besonders zum 2,73 ha großem flächenhaften Naturdenkmal „Saaleuferstreifen nördlich Kröllwitz“.

Der heutige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) betreut den Forstwerder seit dem Jahre 1983. Bereits damals unternahm alles um freiherumlaufenden Hunden und den rasant zunehmenden Trampelpfade entgegenzuwirken. Im Jahre 1988 erhielt das Gebiet den Status eines „Ökologisch Bedeutsamen Bereichs“.
Im Jahr 1993 erstellte der AHA eine Konzeption, welche am 10.09.1993 zur einstweiligen Sicherstellung als Naturschutzgebiet (NSG) durch die damalige Bezirksregierung Halle führte. In Folge dessen erstellte das Planungsbüro „BIANCON“ im Auftrag des AHA eine fachlich-inhaltlich sehr fundierte Pflege- und Entwicklungskonzeption. Diese Konzeption beinhaltet neben der Gesamtschutzwürdigkeit des Gesamtgebietes auch Punkte wie die Notwendigkeit der Ungestörtheit der Saaleuferstreifen am West-, Nord-west- und Nordrand des Forstwerders, was die Beseitigung des Nordwestweges ab Mittelteil der Insel und aller Trampelpfade beinhaltet. Mit Verordnung des damaligen Regierungspräsidiums Halle vom 09.12.1998 bekam der Forstwerder seinen endgültigen NSG-Status. Nunmehr ist die Aueninsel ebenfalls nach der europäischen Fauna-Flora-Richtlinie (FFH) unter Schutz gestellt.

Der AHA begrüßt den nunmehrigen Schutzstatus. Immerhin gehört der Forstwerder zu den bedeutenden Restauenwäldern Halles entlang der Saale und in der Saale-Elster-luppe-Aue, wozu insbesondere die NSG und FFH-Gebiete Burgholz, Pfingstanger, Rabeninsel und Nordspitze Peißnitzinsel dazugehören. Um seiner Bedeutung als Teil eines sehr wichtigen Biotop- und Grünverbundraumes hervorzuheben, hatte der AHA im Jahre 1996 ein größeres NSG vorgeschlagen, welches das NSG Brandberge, den Fuchsberg in Kröllwitz, die Mündungsbereiche von Hechtgraben und Götsche, Kröllwitzer Kiesgruben sowie selbstverständlich den direkt westlich angrenzenden Saalwerder mit einbezieht. Leider haben diese Vorschläge noch keine Umsetzung gefunden. Der AHA beabsichtigt jedoch weiter dranzubleiben.

Das derzeitige praktische Engagement des AHA im Forstwerder bezieht sich auf die Absperrung der umfassend vorhandenen Trampelpfade. Diese haben dazu geführt, dass ganze Bereiche im und am Waldgebiet sowie am Westufer stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Insbesondere das Westufer im Anschluss dient immer wieder als Ort für Spontanpartys und illegalen Campens. Lärm und Feuer mit aus dem NSG gesammeltem und gefälltem Holz sind die Erstauswirkungen und zurückgelassener Müll und Unrat sind die weiteren Folgen. Diese Beeinträchtigungen schädigen massiv Fauna und Flora. Zudem ermöglicht die gegenwärtige Verordnung, „die ordnungsgemäße Ausübung der Sportangelfischerei am westlichen Saaleufer, jedoch nur auf einem am Wehr beginnenden, 50 m in nördlicher Richtung verlaufenden Flussabschnitt und ausschließlich in der Zeit vom 16. Juli bis 31. Oktober eines jeden Jahres.“ Der AHA ist der Auffassung, dass diese Freistellung zu massiven Störungen und Zerstörungen in dem betreffenden Bereichen beiträgt und das unerlaubte Betreten anderer Besucher befördert. Somit fordert der AHA diesen Passus aus der Verordnung zu streichen.
Ferner sieht der AHA große Gefahren in der Nichtbeachtung des Leinenzwangs für Hunde, voranschreitende Vermüllung und die Zerschneidung durch immer neue Trampelpfade. Zudem mäht das Wasser- und Schifffahrtsamt auch zu Zeiten der Brut die Ufer des Schleusengrabens, nachdem man schon am Ostufer in den neunziger Jahre große Bäume fällte.

Leider führt die lobenswerte klare Beschilderung der Stadt Halle (Saale) zu Bestimmungen und der Wegeführung im NSG und FFH-Gebiet nur dann zum richtigen Erfolg, wenn regelmäßige Kontrollen stattfinden. Das trifft auch auf die Absperrbeschilderung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes für die Ufer der Saale zu. Hier ist nach Auffassung des AHA, eine enge Abstimmung zwischen der Stadt Halle (Saale) und der Polizei dringend geboten.
Angesichts der der obengenannten zunehmenden massiven Bedrohung des NSG und FFH-Gebietes Forstwerder in Halle-Trotha hält es der AHA für erforderlich über eine zeitweise ein- oder mehrjährige Absperrung der Aueninsel ernsthaft nachzudenken.
Der AHA möchte zudem seine Aktivitäten für den Forstwerder weiter verstärken. Dazu zählt auch eine für den Freiwilligentag am Samstag, den 19.09.2015 gemeinsam mit der Initiative „Pro Baum“ angedachte Großaktion zur Absperrung aller Trampelpfade. Ein Antrag auf Zustimmung der Stadt Halle (Saale), als seit dem 01.01.2014 zuständige Naturschutzbehörde, ist gestellt. Im Vorfeld dazu ist für den Umwelttag am Freitag, den 05.06.2015 eine ca. dreistündige Exkursion durch die Klausberge zum Forstwerder vorgesehen.

Treff: 18:00 Uhr Ecke Wasserweg/Emil-Eichhorn-Straße

Wer noch mehr zu den AHA-Aktivitäten erfahren und in der im Aufbau begriffenen ehrenamtlichen AHA-Arbeitsgruppe Forstwerder mitarbeiten möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746; Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Oder über das Kontaktformular unter Kontakt

Fotos Andreas Liste

Arbeitseinsatz im NSG Forstwerder am 18.10.2014

der Arbeitseinsatz am 18.10.2014 in Halle (Saale) im Naturschutzgebiet Forstwerder war erfolgreich gelaufen. Zu Dritt haben wir am Endpunkt des Westweges und am Nordrand des Mittelweges die Absperrung weiter ausgebaut. Das intensive und sehr fleißige Tun der drei Beteiligten hat dazu geführt, dass die Absperrung sichtlich schnell wuchs und somit weiter Kontur annimmt. Wären noch mehr dabei gewesen, dann hätte man noch mehr schaffen können. Am Samstag, den 15.11.2014 besteht ja noch einmal im diesen Jahr die Möglichkeit im Naturschutzgebiet Forstwerder in Halle-Trotha Hand anzulegen, um die Absperrungen weiter zu stärken.

Treff wieder 10:00 Uhr an der Bogenbrücke auf der Seite der Pfarrstraße.

Fotos: Andreas Liste

Mehr Schutz für Klausberge und Forstwerder!

Im Rahmen des Umwelttages am 05.06.2014 führte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) u.a. eine Exkursion zum flächenhaften Naturdenkmal (FND) sowie zum Naturschutzgebiet und Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie Forstwerder in Halle-Trotha.
Die erste Station bildeten die ca. 4,9 ha großen, zwischen 15 bis 20 m über dem Niveau der Saale liegenden und vom Oberen Halleschen Porphyr geprägten Klausberge, welche zu den ökologisch und landschaftlich bedeutsamsten Standorten im Stadtgebiet von Halle (Saale) gehören. Das einst von Einsiedlern, den Klausnern, besiedelte Gebiet, welche hier ein kleines Kloster betrieben, zeichnet sich durch Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften, durch sukzessiv entstandene Wald- und Gehölzstrukturen sowie einst vom Halleschen Verschönerungsverein Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzte Fliederbestände aus. Sie dienen somit zum einem als sehr wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie zum anderen als Erholungsraum für die Bevölkerung. Bereits der große Lyriker Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, welcher sich in den Jahren 1805, 1840/41 und 1855 in Halle aufhielt, liebte diesen Ort. Seine Empfindungen sind in einem 1897 an der heutigen Eichendorffbank errichtetem Obelisk festgehalten.
Im Zusammenhang mit der ökologischen, landschaftlichen, historischen und lyrischen Bedeutung der Klausberge seien zudem die durch Verwitterungsprozesse und Sickerwasserwirkung entlang von Gesteinsklüften entstandene Jahnhöhle erwähnt, wo sich der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in den Jahren 1796 bis 1799 vor dem Zorn einiger konservativer Studentenverbindungen versteckt hielt.
Ferner sind am Fuße der Klausberge noch die Reste des Weges der Treidler erkennbar, welche noch bis zur vorletzten Jahrhundertwende Lastkähne flussaufwärts zogen.
Alles im allem schlossen sich die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer, den immer wieder formulierten Auffassungen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und der Initiative „Pro Baum“ an, dass das im Jahre 1995 zum flächenhaften Naturdenkmal erklärte Felsengebiet, ganz dringend eines besonderen Schutzes bedarf. Das bedeutet nach Meinung Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer, im Einklang mit beiden Organisationen, u.a. die Umsetzung einer ordnungsgemäßen Ausschilderung, Verhinderung des Betretens der Felsenhänge sowie ganz besonders die Unterbindung des Missbrauches des Plateaus im Nordteil des Felsenmassivs für Spontanpartys und für größere und kleinere Feuerstellen. Hierzu sind zudem entsprechende Kontrollen dringend nötig.
Ebenso begrüßten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Überlegungen von AHA und Initiative „Pro Baum“ einen Naturerkenntnispfad einzurichten, welcher sich in einem wiederzubelebenden Saalenaturerkenntnispfad, einfügen ließe.
Mit großer Sorge nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die gegenwärtigen massiven Abholzungen im Süden und entlang des Weges im Westteil des flächenhaften Naturdenkmals Klausberge auf. Weitgehend wahllos fielen umfassende Teile von entwickelten Hang- und Auenwaldbereichen sowie dazugehöriger Übergangsbereiche der Säge zum Opfer. Dabei verschonte man weder Nistbäume, Überwinterungs- und Schlafplätze von Vögeln, Kleinsäugern, Insekten und Spinnen. Auf, von der Stadt Halle (Saale) aufgestellten Tafeln, rechtfertigte man diese massiven Eingriffe mit dem Erhalt und Schutz von Halb- und Trockenrasengesellschaften sowie der Schaffung von Sichtachsen u.a. zur Burg Giebichenstein, zur Petruskirche und zum Ochsenberg.
Nur haben sich offenbar diese Planer nicht eindeutig und gründlich mit der Entwicklung und Zusammensetzung der Landschaft und Natur sowie mit den generellen Standortbedingungen auseinandergesetzt. Der Großteil der abgeholzten Flächen ist durch massive Bodenaufträge gekennzeichnet, welche sich über die Jahrzehnte entwickelt haben, im Überflutungsbereich der Saale mit Auenlehm versetzt haben und somit sich sehr nährstoffreich darstellen. Darüber hinaus haben die humosen, teilweise auenlehmhaften Böden ein umfassendes Wasserspeichervermögen. Somit bieten sie die ideale Basis für verschiedene, arten- und strukturreiche Waldgesellschaften, aber keinesfalls für Halbtrocken- und Trockenrasengesellschaften. Diese gedeihen eher auf blanken Felsen mit geringen, nährstoffärmeren Bodengesellschaften, welche auch in den Klausbergen weiter oben vorkommen und nicht in den erst einmal abgeholzten Wald- bzw. Gehölzflächen.
Ebenfalls hält die Begründung, Schaffung von Sichtachsen u.a. zur Burg Giebichenstein, zur Petruskirche und zum Ochsenberg einer näheren Betrachtung nicht Stand, da diese auch vorher ausreichend bestanden hat.
Während man im gewissen Umfang Verbesserungen an den Absperrungen bzw. Geländern sowie Ausbesserungen an Wegen und Treppen noch nachvollziehen kann, rufen die massiven Ab- und Ausholzungen kein bzw. kaum Verständnis hervor. Wer Eschen und Ahorn, neben der seit dem 17. Jahrhundert in Europa angepflanzten und aus dem atlantischen Nordamerika stammenden Robinie, als nicht heimisch bezeichnet, lässt mangelnde Fach- und Sachkompetenz erkennen und Schlimmes für den stabilen und sehr vielfältigen Gehölzbestand erahnen.
Nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer sollten maximal zum Schutz und Erhalt der Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften konzipierte Maßnahmen Umsetzung finden. Dazu zählen stark begrenzte Ausholzungs- und Mahdarbeiten genauso, wie das Unterbinden des Betretens der Hänge.
Ansonsten sind jegliche Ab- und Ausholzungsarbeiten an den Gehölzbeständen sofort zu stoppen.
Auf dem Weg zum ca. 7 ha großen NSG und FFH-Gebiet Forstwerder diskutierten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer über die Notwendigkeiten einer naturnaheren Entwicklung des Saaleufers, einer vielfältigen, baldigen Nutzung des Geländes der früheren Kröllwitzer Papierfabrik, welche ebenso wie die touristische Nutzung auf dem gegenüberliegenden Ufer dem Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur und Landschaft Rechnung tragen muss. Ebenso gilt es den Fakt zu berücksichtigen, dass zu Fluss- und Auenlandschaften immer wiederkehrende Hochwasser jeglichen Ausmaßes dazugehören. Dabei stellten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer immer wieder klar, dass Hochwasser keine Katastrophen sind, sondern der Mensch u.a. durch Einengungen und Bebauungen von Auen diese zur Katastrophe gemacht haben.
Beim Betreten des größtenteils als Restauenwald geprägten Forstwerders erläuterte der heutige AHA den Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer, seine bereits im Jahre 1983 als Forstwerdergruppe des Arbeitskreises Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR begonnenen Schutzaktivitäten, welche zehn Jahre zum Antrag und Unterschutzstellung als NSG führten. Ferner erläuterte der AHA den Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmern die gegenwärtig massiven Bedrohungen und Beeinträchtigungen des sehr wertvollen, arten- und strukturreichen Restauenwaldes mit Hochstaudenflächen und Strauchbereichen in Halles Nordens. Dazu zählen Betreten der Uferzonen mit Campieren, Spontanpartys, Angeln, Heruntertreten und Zerstören von Vegetation und Uferkanten, Zunahme von Trampelpfaden durch das gesamte Gebiet sowie das Laufen lassen unangeleinter Hunde. Eng damit verbunden sind Verlärmungen und Vermüllungen. Der AHA stellte zudem dar, dass er durch Anzeigen bei den zuständigen Behörden und Absperrungen der zahlreichen Trampelpfade sowie mit Exkursionen und Hinweisen an Besucherinnen und Besucher der Insel, dem sehr ernsthaften Problem entgegenzuwirken. Leider ist der Erfolg bisher nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Ebenfalls erwägt der AHA aus der Not der Situation heraus, sich an die EU-Kommission zu wenden, um hier Abhilfe zu schaffen. Als erste Maßnahmen gehören dabei aus Sicht des AHA die ordnungsgemäße Ausschilderung, der Widerruf der Genehmigung des Angelns am Westufer des NSG und FFH-Gebietes sowie verstärkte Kontrollen im Gebiet durch die Naturschutzbehörden, dem Ordnungsamt und die Polizei dazu. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer erklärten daraufhin, dass es aus der Sicht momentan sinnvoller erscheint, dass Gebiet für mindestens ein bis zwei Jahre komplett zu sperren und später, ähnlich wie am Brückenzugang zur Rabeninsel im NSG und FFH-Gebiet Saaleauenlandschaft bei Böllberg und Rabeninsel, ab Abend zu verschließen. Auf Grund des einzigen Zugangs über die Bogenbrücke ließe sich das mit dem Wiedereinbau einer Tür leicht umsetzen.
Im Ergebnis bekräftigten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer, dass das FND Klausberge sowie das NSG und FFH-Gebiet Forstwerder dringend eines besseren Schutzes bedürfen, was auch u.a. auf die anderen Teile der halleschen Saaleaue zutrifft. Von daher fordern die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die zuständigen Behörden auf, endlich und unverzüglich zu handeln und somit dem Schutz, Erhalt und darauf abgestimmten Entwicklung von Natur, Umwelt und Landschaft auf wissenschaftlich – fachlicher Basis mehr Augenmerk und Sorgfalt zu widmen sowie damit ihrem gesellschaftlichen und rechtlichen Auftrag nachzukommen.
Neben die an die Verantwortlichen gerichteten Hinweise und Aufforderungen, unterstützen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer den Aufruf von AHA und Initiative „Pro Baum“ an die interessierte Bevölkerung, sich ebenfalls für den Schutz und Erhalt der Klausberge und dem Forstwerder einzusetzen.
Wer Interesse hat ehrenamtlich in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von AHA und Initiative „Pro Baum“ mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Bilder der Exkursion von Christine Fröhlich:

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