Bekanntlich gehören Bodenversiegelungen aller Art mit zu den schwersten Eingriffen in Umwelt, Natur und Landschaft. So umfasst laut Statistischem Bundesamt und Um-weltbundesamt die tägliche Flächenversiegelung für Verkehrs-, Siedlungs- und Ge-werbebauten etwa 70 ha. Das entspricht im Jahr in etwa der Fläche der Stadt Mün-chen. Neben den Verlusten an landschaftstypischen Formen, Flächen zur landwirt-schaftlichen Nutzung sowie von Lebens- und Rückzugsräumen für Fauna und Flora verlieren so Böden ihre natürlichen Funktionen. Dazu gehört u.a. die Speicherungs-funktion für Niederschlagswasser. So tragen voranschreitende Bodenversiegelungen zur Erhöhung der Hochwasserwahrscheinlichkeit bei ergiebigen Niederschlägen und Schneeschmelzen bei.

Auf dieser Basis verfolgt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit großer Aufmerksamkeit, aber auch Skepsis hat Überlegungen der Stadt Halle (Saale) den Saaleradwanderweg zwischen Halle-Lettin und Neuragoczy sowie den Abschnitt am Klärwerk Lettin zwischen zum Teichstraße und Dachstraße im Ein-zugsbereich des Hechtgrabens auszubauen. Vom Grundsatz her begrüßt der AHA die-sen Schritt. Jedoch warnt der AHA davor, mögliche Investitionen zu nutzen, um mit Asphalt oder Beton die Wege zu versiegeln und so statt eines Wanderweges eine neue Straße zu bauen, wie zum Beispiel in der Stadt Halle (Saale) zwischen Pulverwei-den/Holzplatz und Sophienhafen sowie in den Landkreisen Saalekreis und Salzland-kreis zwischen Döblitz und Wettin bis Plötzkau bereits -mit Steuermitteln finanziert- geschehen. Derartige Bauwerke zerschneiden ferner am Rande oder innerhalb wert-voller Biotope nachhaltig die Landschaft. Kleinsttiere können diese Strecken kaum überwinden. Zudem erhitzt sich Asphalt bei massiver Sonneneinstrahlung und ver-schärft diese Situation. Zudem vernachlässigen Befürworter derartig ausgebauter Fahr-radstraßen gröblichst, dass die Wege zumeist entlang bzw. durch arten- und struktur-reiche Natur- und Landschaftsschutzgebiete verlaufen.

Bereits jetzt nutzen zahlreiche Autos, Motorräder und Mopeds derartig ausgebaute Wege als kurze Verbindungen zwischen den Orten. Außerdem lockt es die extremen Raser unter den Radfahrern an, was damit die Unfallgefahr erhöhen lässt.
Bei aller Wichtigkeit und Bedeutung der Radwanderwege, darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass Wege in Form, Farbe und Struktur Bestandteil der umliegenden Land-schaft sind.

Angedachte bzw. veranschlagte Mittel für einen Radwegebau sollten eher der Errich-tung von Absperrungen der Wege –welche keine Straßen sind- für den Autoverkehr sowie der Aufstellung einer informativen und wegweisenden Beschilderung dienen. Zudem schlägt der AHA vor, schrittweise einen ökologischen, geologischen und histo-rischen Naturerkenntnispfad mit entsprechenden Punkten und Broschüren entlang des Radwanderweges einzurichten. Somit lädt ein derartiger Radwanderweg auch zu ei-nem bewussten Erlebnis dieser vielfältigen und wertvollen Natur und Landschaft ein. Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an einem derarti-gen sanften Tourismuskonzept mitzuwirken. Wer daran mitarbeiten bzw. mehr zu diesbezüglichen Überlegungen des AHA erfahren möchte, kann unter folgender An-schrift mit dem AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
Zu Halle (Saale) e.V. (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345/200 27 46; Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: http://www.aha-halle.de
E-Mail: aha_halle@yahoo.de