Nachdem in den Jahren 2011 und 2012 das hallesche Grünflächenamt unübersehbar und unüberhörbar, auf der Basis eines sehr umstrittenen Gutachtens eines Herrn Steglich, entlang des Saaleufers zwischen Karl-Meseberg-Brücke und Genzmer Brücke mindestens 74 Pappeln und zahlreiche weitere Gehölze mit einer Massenabholzung beseitigt hatte, sinnt man offenbar auf Fortsetzung dieses Frevels.

Wie aus Medien zu erfahren war, beabsichtigt man nun den Kahlschlag zwischen Gasometer und Brücke „An der Magistrale“ fortzusetzen. Die da angegebenen Gründe Eschenblättrigen Ahorn und Wildwuchs zu beseitigen, um die Entwicklung auentypischer Gehölze zu fördern ist ein weiterer Beleg für die Arroganz, Ignoranz und offenbar vorhandene fachliche Inkompetenz im halleschen Grünflächenamt.
Diesem Amt ist offenbar vollkommen entgangen, dass bereits die Entwicklung der auentypischen Gehölze in Form von „Wildwuchs“ z.B. von Stieleiche, Gemeiner Esche, Flatter- und Feldulme, Feldahorn sowie Silberweide fleißig vorangeschritten ist. Offensichtlich beabsichtigt man, wie bereits entlang des Saaleufers zwischen Karl-Meseberg-Brücke und Genzmer Brücke geschehen, auch hier die Entwicklung auentypischer Gehölze nicht zu fördern, sondern eher zu zerstören.

Ähnlich sind die angedachten Abholzungen am Saaleufer zwischen Holzplatz bis bzw. parallel zur Hafenstraße zu sehen, wo mitten im Hochwassereinzugsgebiet der Saale eine neue asphaltierte Fahrradstraße entstehen soll. Neben der Zerstörung großer Teile eines sukzessiv entstehenden Hartholzauenwaldes, möchte die finanziell so klamme öffentliche Hand Gelder für eine vollkommen unnötige und räumlich deplazierte Fahrradwegtrasse ausgeben, welche mit den Straßen „Pulverweiden“, „Holzplatz“ und „Hafenstraße“ bereits eine gute Trassenführung besitzt.
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zeigen die Verantwortlichen Stellen der Stadt Halle (Saale) wieder einmal, dass sie aus den vergangenen unverantwortlichen und fachlich eindeutig falschen Massenabholzungen –z.B. auch in der Saaleaue- nichts gelernt haben und wahrscheinlich auch nichts lernen möchte.
Der AHA fordert daher den kompletten Erhalt der Gehölze im Bereich Holzplatz, Salinehalbinsel und Pulverweiden. Eng damit verbunden ist, nach Auffassung des AHA, nur eine nachhaltige Entwicklung der auentypischen Gehölze in dem Gesamtgebiet möglich. Ebenso bekräftigt der AHA, dass die Straßen „Pulverweiden“, „Holzplatz“ und „Hafenstraße“ als Fahrradtrassen vollkommen ausreichen. Eine ordnungsgemäße Ausschilderung, eine deutliche Fahrbahnmarkierung und gelegentliche Fahrbahnausbesserungen sind hier vollkommen ausreichend.
Auf Grund der fortgesetzten Verschwendung öffentlicher Finanzmittel, der massiven, räumlichen Ausweitung der Störungen bzw. Zerstörungen in Natur und Landschaft sowie der angedachten Versiegelungen im Hochwassereinzugsgebiet der Saale durch die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale), erfolgt auch eine Information an das Land Sachsen-Anhalt, an das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt sowie an den Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt.

Darüber hinaus prüft der AHA die Organisation und Durchführung von Protestexkursionen, um diesen flächendeckenden, amtlich sanktionierten ökologischen und auch ökonomischen Frevel zu stoppen.