Monat: August 2015 (Seite 1 von 5)

NSG „Nordspitze Peißnitz“ & Laternenfest

Am Samstag, den 29.08.2015 zum Laternenfest haben Frank Hahn, Torsten Nohr, Helmut Widmann und Andreas Liste gemeinsam mit zwei Mitarbeitern der Stadt Halle (Saale) das Naturschutzgebiet (NSG) „Nordspitze Peißnitz“ abgesperrt. Zu Beginn der Absperrung erfolgte seitens des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) eine Begehung, um eventuell Besucher und Besucherinnen zu bitten das Gebiet zu verlassen. Erfreulicherweise war dies notwendig, da sich Niemand in dem NSG befand. In der Wilden Saale musste man jedoch feststellen, dass offenbar Bootsfahrer mit ihrem Boot diesen besonders sensiblen befahren wollten. Ein Vorgeschmack auf den Wunsch von politischen Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) zur wassertouristischen Nutzung der Wilden Saale? Erfreulicherweise konnte man feststellen, dass der Regen der letzten Zeit zur Entspannung der Vegetation beigetragen hat.

Die Absperrung selbst war trotz aufgestellter Zaunfelder an den Eingängen zum Nordteil der Peißnitzinsel mit der Notwendigkeit von ernsthaften Hinweisen an Besucherinnen und Besucher verbunden. Das Aufstellen der Zaunfelder an den Wegen zum Nordteil der Peißnitzinselhat hat zwar spürbar zur Verbesserung der Situation beigetragen, jedoch wäre eine Platzierung in Höhe des Planetariums sinnvoller. Dann wäre a) die Abschirmung weiter nach Süden verlagert und b) eine bessere Einbeziehung von Polizei und Ordnungsamt möglich ist. Ein strahlender Vollmond rundete den Einsatz ab.

An der Stelle sei Frank Hahn, Torsten Nohr, Helmut Widmann und Andreas Liste für ihren Einsatz gedankt.

Fotos Andreas Liste

1a-Halle Nordspitze Peißnitz Absperrung Am Mittelweg (1)

1a-Halle Nordspitze Peißnitz Absperrung Am Mittelweg (1)

2a-Halle NSG Peißnitznordspitze Blick Nach Nordwesten Wilde Saale  (2)

2a-Halle NSG Peißnitznordspitze Blick Nach Nordwesten Wilde Saale (2)

4a-Halle NSG Peißnitznordspitze Ostteil Blick Nach Osten Rest Stieleiche  (2)

4a-Halle NSG Peißnitznordspitze Ostteil Blick Nach Osten Rest Stieleiche (2)

5a1-Halle Nordspitze Wiese Südlich NSG Peißnitznordspitze  Blick Nach Südosten Mond  (2)

5a1-Halle Nordspitze Wiese Südlich NSG Peißnitznordspitze Blick Nach Südosten Mond (2)

AHA fordert endgültiges Aus für das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf

Am 11.09.1996 kommt es gegen 05.36 Uhr im westlichen Teil des Ostfeldes in der Grube Teutschenthal zu einem spontanen Pfeilerbruch. Dominoartig brechen daraufhin weitere Pfeiler in Richtung Osten. Auf einer Fläche von 2,5 km² in einer Teufe von 620 bis 770 m bricht innerhalb von wenigen Sekunden das gesamte Ostfeld ein. Es kommt zu einer schlagartigen Deckgebirgsabsenkung um 0,5 m.

Der Bruchvorgang kommt im Übergangsbereich zum Westfeld an einem mächtigen Salzpfeiler zum Stehen.

Oberirdisch werden erdbebenartige Wellen ausgelöst, die eine Magnitude von 4,8 erreichen. Es kommt zu erheblichen Gebäude- und Sachschäden in der näheren und mittleren Umgebung. Sogar aus Dessau wird ein Schaden gemeldet.

In Folge dessen forderte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Verwendung der umliegenden Halden als Versatzmaterial zu prüfen. Es handelt sich hier um Aushub, der in den vergangenen Jahrzehnten aus der Grube gefördert wurde. Es ist wohl kaum zweifelhaft, dass dieses Material am besten geeignete wäre, um zu Sicherungszwecken. Dabei gilt es keine Kosten zu scheuen, insbesondere dann, wenn man a) Sicherheit schaffen kann und b) die Gefahr der Verseuchung der Umwelt verhindern kann.

Eine Verwendung von Sonder- bzw. Giftmüll jeglicher Art ist eindeutig abzulehnen. Die Schächte sind wasserbeeinflusst und weisen auf dem Weg eine umfassende Reaktionsfähigkeit auf. Insbesondere die als Schadstoffe aufgeführten Oxide von Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium könnten in Verbindung mit Wasser zu Hydroxiden reagieren, welche starke und sehr umweltbelastende Basen entstehen lassen können. Auf Grund der Tatsache, dass das Wasser der Schächte auch in das Umfeld austritt ist mit einer umfassenden Belastung der Umwelt zu rechnen.

Im Übrigen bestehen zudem die Möglichkeit der Reaktion mit Chlor- und Flourionen. Auch hier ist die Entstehung von entsprechenden Giften zu erwarten.

Die Liste der Stoffe und Verbindungen, wozu auch Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Kupfer und Thallium gehören-, welche eingelagert werden sollen weisen fast ausschließlich Schwer- bzw. Schwerstgifte aus. Nicht nur Abdriften per Luft stellen hier ein Problem dar, sondern auch hier der Austritt über Wasser in die Fließgewässersysteme und Bodenbereiche. Dabei ist es unerheblich, ob dies im Rahmen von Havariefällen beim Verfüllen oder als Langzeitwirkungen in Folge chemischer Reaktionen in den Schächten geschieht. Eine nachhaltige Belastung einer Region mit ca. 300.000 Menschen ist zu erwarten. Gerade Schwermetalle entfalten eine Langzeitwirkung. Depotwirkungen können erst nach Jahrzehnten Vergiftungserscheinungen zur Auswirkung kommen. Zudem können austretende Schwermetallstäube zum Ausschluss der Nutzung von Obst, Gemüse, Getreide und Futterpflanzen führen. Der Gifteintrag ist durch die Kontamination der Böden und Aufnahme durch die Wurzeln sowie über das Blattwerk möglich.

Aus dem Grund fordert der AHA ganz massiv das Aus für das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf. Es gilt massiv alles Erdenkliche zu unternehmen, dass keine Verbringung gefährlichster Giftstoffe in Schächte bei Angersdorf erfolgt.
Hier sieht der der AHA auch eine massive Verantwortung von Landtag und Landesregierung des Landes Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus ruft der AHA bei den Wahlen zum Landtag Sachsen-Anhalts am 13.03.2015 auf die politischen Kräfte mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel zu bestrafen, welche sich weiterhin für den Versatz der Schadstoffe einsetzten bzw. sich dahingehend zögerlich verhalten.
Nunmehr ist vorgesehen, dass im Rahmen der Mitgliederversammlung des AHA am Montag, den 07.09.2015 gemeinsam mit der Bürgerinitiative gegen eine Giftmüllregion Halle (Saale) e.V. ein Informationsaustausch zur Vorstellung des aktuellen Standes Dickstoffversatzanlage Angersdorf stattfindet. Zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes ist geplant, dass die Bürgerinitiative gegen eine Giftmüllregion Halle (Saale) e.V. einen ca. 15minütigen Einführungsvortrag zu dem Thema gibt.
Die Mitgliederversammlung des AHA am Montag, den 07.09.2015 findet im früheren Kulturhaus „Kurt Wabbel“, Holzplatz 07a in Halle (Saale) statt und beginnt 19:00 Uhr.

Der AHA beabsichtigt ebenfalls seine Aktivitäten gegen das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf zu verstärken. Wer Interesse hat kann sich an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA führt Fahrradrundexkursion in das Untere Saaletal und das östliche Harzvorland durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 05.09.2015 eine ca. achtstündige Fahrradrundexkursion in das Untere Saaletal und das östliche Harzvorland zwischen der Stadt Halle (Saale) und der Lutherstadt Eisleben mit folgenden Schwerpunkten durch:

Geschützter Landschaftsbestandteil Amselgrund/Kreuzer Teiche, Landschaftsschutzgebiet (LSG) Dölauer Heide, Naturschutzgebiet (NSG) Lintbusch, Einmündung des Würdebaches in die Salza in Köllme, LSG Salzatal, NSG Salzabogen, Kernersee, Bindersee, LSG Süsser See, Einmündung der Bösen Sieben in den Süssen See bei Lüttchendorf, LSG Laweketal, Einmündung der Laweke in Zappendorf, Einmündung der Salza in die Saale in Salzmünde, Roitzschwerder/Die Aue und Hechtgraben.
Ein Abstecher von Wormsleben zur Lutherstadt Eisleben entlang der Bösen Sieben richtet sich nach dem Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und wird dann vor Ort entschieden.

Im Rahmen dieser großräumigen Fahrradrundexkursion beabsichtigt der AHA eine Veranschaulichung der vielfältigen ökologischen Bedeutung dieser arten- und strukturreichen Landschafts- und Naturräume. Ferner ist es Sinn dabei die Schutzwürdigkeit und Bedeutung sowie die bestehenden Gefahren für Umwelt, Natur und Landschaft in dieser Region aufzuzeigen und mit den Exkursionsteilnehmern vor Ort zu erörtern und zu diskutieren. In dem Zusammenhang beabsichtigt der AHA eigene Vorstellungen zur Entwicklung, zum Schutz und zu Betreuung dieses großräumigen Gebietes darzulegen und zu erläutern. Dabei möchte der AHA Möglichkeiten der Mitwirkung durch Interessenten darstellen und in Aufbau begriffene ehrenamtliche AHA-Gruppen vorstellen. Treff ist 10:00 Uhr am Eingang „Bergschenke“ in Halle-Kröllwitz, wo auch die Fahrradrundexkursion dann wieder enden soll.

Wie viel Wassertourismus ist in Halle möglich

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gehört es zur Allgemeinbildung zu wissen, dass Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit bilden. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaft als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“.

Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und –korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas. Verständlicherweise haben daher Fluss- und Auenlandschaften eine magische Anziehungskraft für die stressgeplagte Bevölkerung um die Natur zu genießen und sich in ihr ausgiebig zu erholen.

Wie Medienmeldungen seit März 2015 zu entnehmen sind, hat die Stadt Halle (Saale) ein Wassertourismuskonzept erarbeitet. Offenbar eingebettet in das im Dezember 2014 vorgelegte Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen, fehlt komplett die Berücksichtigung der Bedeutsamkeit des Planungsraumes als vielfältiger Natur- und Landschaftsraum, welcher Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht in dem Planungspapier die klare und deutliche Zielrichtung, Umwelt, Landschaft und Natur den Bedürfnissen des Tourismus unterzuordnen. Derweil ist es erforderlich den Tourismus in die Schutzbedürfnisse dieser sehr bedeutsamen, arten- und strukturreichen Natur- und Landschaftsräume einzuordnen.
Neben einer Mehrung des Motorbootverkehrs hat der Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) Dr. Bernd Wiegand in seinem Grußwort zum offiziellen Veranstaltungsprogramm zum Laternenfest 2015 erklärt wohin die Reise gehen soll, Zitat:

„…Mit dem Wassertourismuskonzept zielt die Stadt auf den Aufbau einer attraktiven Infrastruktur für Fahrgastschifffahrt, Motorboote oder auch Kanuten und Radwanderer. In den kommenden Jahren werden Anlegestellen saniert, Seitenarme der Saale geöffnet und der Sophienhafen ausgebaut.“ Zitat Ende. Im nächsten Satz lässt Dr. Wiegand keinen Zweifel daran, was den Saaleseitenarmen widerfahren soll, Zitat: „So sollen die Wilde Saale und der Mühlgraben für den wassersportlichen Bootsverkehr ertüchtigt werden.“, Zitat Ende

Von Schutz und Erhalt von Umwelt, Landschaft und Natur ist dabei schon gar keine Rede mehr. Schon daraus lässt sich ein Umkehrprozess ableiten, indem man Natur und Landschaft dem Wassertourismus unterordnen zu beabsichtigen denkt. Was jahrzehntelange Verschmutzung von Luft und Wasser nicht geschafft haben, scheint so nun greifbar nah zu sein und zwar drohende nachhaltige Schädigungen in der Saaleaue. So ist es aus Sicht des AHA unverantwortlich, den von seiner Vorgängerorganisation Arbeitskreis Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr 1983 massiv mit erwirktem Verbot des Befahrens der Wilden Saale wieder zu kippen. Die Wilde Saale hat sich im Rahmen der Schutzmaßnahmen zu einem sehr wichtigen, arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum entwickelt. Hier brüten z.B. Eisvögel, vereinzelt auch Beutelmeise und überwintern Gänsesäger und zahlreiche Entenarten. In letzter Zeit taucht auch der besonders geschützte Biber auf. Ferner tangiert sie das ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze, welches zudem ein Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat- (FFH) Richtlinie ist.

Durchgeführte Holzungsarbeiten am Ufer im Südteil der Peißnitzinsel lassen erahnen, was einer Freigabe der Wilden Saale für den Bootsverkehr, vorangehen könnte. Dazu zählt neben massiven Holzungen die Beseitigung einer sehr wichtigen Kies- und Sandbank in Höhe des Gimritzer Parks und des Sandangers. Diese Maßnahmen fänden dann jedes Jahr Neuauflage, um die Wilde Saale schiffbar zu halten. Dann ist es nur die Frage der Zeit, wann das erste Motorboot den Flussteil befährt. Nicht zu reden von schwer einsehbaren Aktivitäten wie Anlegen an den Ufern mit Zelten und Spontanpartys, wie am NSG und FFH-Gebiet Forstwerder in Halle-Trotha immer wieder geschehen.

Nach Auffassung des AHA sieht das Ganze danach aus, die Paddler in die Nebenarme „abzuschieben“, um den schnellen und langsamen Motorbooten auf den Saalehauptarmen den freien Raum zu überlassen. Die gegenwärtigen Abgas- und Lärmbelästigungen, einhergehend mit massivem Wellenschlag, tragen schon jetzt zu massiven Störungen im Landschaftsschutzgebiet und an den NSG bei. Ebenso katastrophal wäre eine Ausweitung der Steganlagen und Stellplätze entlang der Saale. Der bisherige Wildwuchs an Salinehalbinsel, unterhalb der Burg Giebichenstein sowie in Brachwitz und Salzmünde sind abschreckende Beispiele genug. Hier sieht der AHA noch immer die verantwortlichen Behörden in der Pflicht endlich Rückbaumaßnahmen und Eindämmungen der Auswüchse zu veranlassen! Ähnliche Auswirkungen lassen die angedachten Auswirkungen angedachte Brücken zwischen Salinehalbinsel und dem Sandanger sowie zwischen der früheren Papierfabrik in Halle-Kröllwitz und dem NSG und FFH-Gebiet Forstwerder in Halle-Trotha erwarten. Nicht dessen genug, plant man trotz geäußerter Bedenken die Fortsetzung der Bebauungsplanung westlich des Böllberger Weges, was mit einem Verbau des Saaleufers und massiver Beeinträchtigung von Natur, Umwelt und Landschaft durch Zerstörung von Lebens- und Rückzugsräumen von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einhergeht. In den Plänen der Stadt Halle (Saale) kommen Natur und Landschaft nur als Bauland sowie maximal als Kulisse für zunehmenden Boots- und Schiffsverkehr vor.

Ebenfalls als problematisch sind Planungen für eine Umtragestelle für Paddelboote am Pulverweidenwehr zu sehen. Beide Vorhaben haben eine sehr enge räumliche Beziehung zum Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg“ ist, welches zudem einen Schutzstatus nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie besitzt. Diese Vorhaben kann man nicht losgelöst von den Planungen der Stadt Halle (Saale) im Rahmen eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) für einen weiteren Saaleübergang sehen. Die beiden sogenannten Vorzugsvarianten im halleschen Norden unweit des Hafens sowie südlich der Rennbahn erscheinen für den AHA aus mehreren Gründen sehr problematisch. Im Norden der Stadt Halle (Saale) befinden sich eingebettet zwischen dem Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide, den Naturschutzgebieten „Brandberge“,”Porphyrlandschaft bei Brachwitz“ und „Forstwerder“ sowie dem Geschützten Landschaftsbestandteil im Bereich der Götschemündung der Saalwerder mit seiner ausgedehnten und vielfältigen Saaleauenlandschaft, wozu das flächenhafte Naturdenkmal „Saaleuferstreifen nördlich Kröllwitz“ gehört.

Das Planungsgebiet südlich der Rennbahn gehört mit seinen Restauenwäldern und Sukzessionsgebieten aus Hart- und Weichholz, Wiesen- und Schilfflächen sowie Feuchtgebieten zu den wertvollsten und schützenswerten Landschaften und Naturgebieten im halleschen Raum. Nicht umsonst gehört das Gebiet weitgehend zum Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg“, welches zudem einen Schutzstatus nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie besitzt.
Die beiden Planungsgebiete bilden ferner einen sehr bedeutsamen Raum für Hochwasser, Biotop- und Grünverbund sowie fungieren als Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftkorridore. Ebenso nutzt die Bevölkerung diese Gebiete zur Erholung und Entspannung.

Ferner war und ist die Errichtung und Ausbau eines asphaltierten Saaleradwanderweges in der Aue der Elisabethsaale bis zum Sophienhafen ein weiterer Schritt zur fortgesetzten Versiegelung von Landschaft, Natur und Umwelt. Neben der Vernichtung und Störung der sukzessiven Wiederentstehung eines Auenwaldes führen diese Versiegelungen der Fläche zur weiteren Zerschneidung von Natur und Landschaft, lassen für Klein- und Kleinsttiere unüberwindbare Hindernisse entstehen und befördern zudem die unerlaubte Nutzung durch Kraftfahrzeuge. Stattdessen gilt es die Hafenstraße dafür besser herzurichten.

Alles zusammen genommen führt unweigerlich zu massiven Störungen bis Zerstörungen von wertvollen Natur- und Landschaftsräumen. Darüber hinaus haben sie massive Beeinträchtigungen des Landschafts- und Stadtbildes zur Folge.
Dabei hatte der nunmehrige hallesche Oberbürgermeister Halles noch in seinem Wahlprogramm im Jahre 2012 folgendes zum Thema Umwelt versprochen, Zitat:

„Im Sport- und Freizeitbereich werden naturnahe Aktionsräume im Stadtgebiet zunehmend interessanter. Gemeinsam mit Naturschützern sind deshalb Lösungen zu erarbeiten, die auf einen angemessenen Ausgleich der Interessen setzen und auf ein tolerantes, kreatives Nebeneinander von Naturschutz sowie sportlicher, freizeitlicher oder touristischer Nutzung zielen. Neben dem Schutz von empfindlichen Landschaftsbereichen muss auch der Lärmschutz berücksichtigt werden.“, Zitat Ende Weiter führt das Programm des Dr. Wiegand aus, Zitat: „Umwelt- und Interessenverbände stärker in städtische Belange des Umwelt- und Naturschutzes einbeziehen“, Zitat Ende

Daher fordert der AHA erneut und mit Nachdruck eine Wassertourismuskonzeption in und für Halle (Saale), welche Naherholung und Tourismus dem Schutz und Erhalt von Natur, Landschaft und Umwelt unterordnet. Was nützt es uns Natur und Landschaft für Naherholung und Tourismus zu nutzen, wenn diese massiv geschädigt oder gar Zerstörung erfahren soll und somit ihre Arten- und Strukturvielfalt verliert, welche aber u.a. die anziehende Wirkung für die Bevölkerung ausmacht.
Daher ruft der AHA die Bevölkerung auf, sich für ein natur-, landschafts- und umweltverträgliches Tourismuskonzept einzusetzen, welches weitläufig zur Abstimmung mit derartigen Aktivitäten, im Land Sachsen-Anhalt sowie den Freistaaten Sachsen und Thüringen beiträgt.

Wer dazu Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Haben die Herren Endt und Scholtyssek das Thema Umwelt- und Naturschutz entdeckt? Update

Update: Es handelt sich bei den Chef der „Jungen Liberalen“ in Halle (Saale) um Florian Endt und nicht um Phillip Edlich.

Eigentlich könnte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sich glücklich schätzen, dass nach langjähriger Ignoranz zum Thema Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz zwei Herren weltanschaulich ähnlicher Parteien –FDP und CDU- ihre Meinungen zu dem Thema kundtaten. Den Einstieg machte der Chef der sogenannten „Jungen Liberalen“ in Halle (Saale) Florian Endt und nun folgte in der „Mitteldeutschen Zeitung“ vom 25.08.2015 der hallesche CDU-Stadtrat Andreas Scholtyssek. Kann man da noch an Zufall glauben, wenn doch CDU und FDP im halleschen Stadtrat eine Fraktion bilden?

Es ist schon erstaunlich, wie beide Herren, deren Parteien immer wieder das hohe Lied der „Freiheit“ singen, aber dann mit einer herausstechenden aggressiven Art und Weise einen ehrenamtlichen Umweltverein angreifen, nur weil er nicht ihrer Weltanschauung folgt ? Es gut zu wissen, dass offenbar Meinungsfreiheit und bürgerschaftliches Engagement nur was wert sind, wenn sie den „Wertvorstellungen“ dieser beiden Parteien entsprechen. Warum soll eigentlich der AHA Lobeshymnen auf Entwicklungen in der Stadt Halle (Saale) anstimmen, wenn es dazu momentan aus der Sicht eines nachhaltigen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes überhaupt gar keinen Grund gibt?

Beide Parteien im halleschen Stadtrat haben u.a. solche skandalösen umwelt- und naturfeindlichen Beschlüsse wie zum Hufeisensee und zum wassertouristischen Konzept mitzuverantworten. Beides Beispiele für eine fehlende wissenschaftlich-fachliche Herangehensweise, um alle Interessen und Notwendigkeit fundiert zueinander abzuwägen.
Ebenso hat der AHA immer wieder gegenüber den halleschen Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern angeregt zur Ausgestaltung und Umsetzung solcher Veranstaltungen wie Laternenfest und Salinefest Gedanken zu entwickeln, wo die berechtigten Anliegen und Bedürfnisse nach Spaß und Erlebnis im Einklang mit den Notwendigkeiten und Erfordernissen in Sachen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz ihren jeweiligen Platz einnehmen können. Bis jetzt gibt es jedoch seitens der politischen Verantwortlichen leider keine ernsthaften Reaktionen darauf.

Die Herren Endt und Scholtyssek haben sich noch nicht einmal ansatzweise die Mühe geleistet, sich mit dem Anliegen des AHA auseinanderzusetzen, keiner der beiden Herren war jemals bei Exkursionen oder anderen Veranstaltungen des AHA dabei, obwohl auch die CDU/FDP-Fraktion im halleschen Stadtrat ständig davon Kenntnis erhält. Das hat nichts, aber rein auch gar nichts mit seriöser Politik und schon gar nicht mit sachlichem Umgang mit bürgerschaftlichem Engagement zu tun. So erscheinen wieder mal diesbezügliche Aufrufe als reine Makulatur und das sollte uns Allen zu denken geben. Die Wahl zum Landtag Sachsen-Anhalts im Frühjahr 2016 ist jedenfalls eine nächste Gelegenheit mit dem Stimmenzettel darüber abzustimmen.

An der Stelle sei auch mal auf den gebetsmühlenartig vorgetragenen Vorwurf eingegangen, dass der AHA doch keine Vorschläge geliefert habe. Seit dem Jahr 1987, also beginnend als Peißnitzgruppe des Arbeitskreises Umweltschutz Halle (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR hat der heutige AHA insgesamt 91 Konzeptionen und Vorschläge, davon 27 an der Zahl für die Stadt Halle (Saale) vorgelegt. Darin sind die ungezählten Stellungnahmen zu Planungsvorhaben und anderen Ereignissen nicht enthalten. Diese Dokumente entstanden in ehrenamtlicher Arbeit und basieren auf dem sehr vielfältigen und fundierten Sach- und Fachverstand der Mitglieder des einstigen AKUS und des heutigen AHA. Wenn beide Herren sich die Mühe gemacht hätten das ernsthaft und ehrlich erfahren zu wollen, dann wären Anzahl und Inhalte der ebengenannten Konzeptionen und Vorschläge schnell gefunden gewesen. Das war und ist nach Stand der Dinge überhaupt nicht das Ziel der beiden Herren, weil sie sich offensichtlich lieber nur mit Pöbeleien in Stammtischmanier zu Wort melden wollten. Dabei haben jedoch beide Herren wieder einmal ihre fachlich-inhaltliche Inkompetenz in Sachen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz sowie zu Sinn und Zweck von bürgerschaftlichen Engagement bestens zur Schau gestellt. An der Stelle sei es daher erwähnenswert, dass der CDU-Mann Scholtyssek im halleschen Stadtrat u.a. als Mitglied im Hauptausschuss sowie im Ausschuss für Ordnung und Umweltangelegenheiten wirkt.

Der AHA lädt aber beide Herren sehr gerne ein, sich direkt zu informieren, worauf zumindestens der hallesche Stadtrat Scholtyssek hätte von selbst kommen müssen. Hat er aber nicht, so dass man mit dem Jargon dieses Mannes gesprochen, wonach wohl das Kürzel CDU momentan für „Club der Umweltignoranten“ steht. Das kann man ja aber ändern! Der Ball liegt nun nicht nur bei den Herren Endt und Scholtyssek, sondern ebenfalls bei CDU und FDP in Halle (Saale) sowie bei der CDU/FDP-Fraktion in Halles Stadtrat.

Prüfung neuer Saalebrücken in Halle (Saale) sofort stoppen

Mit fortgesetzter großer Sorge und Unverständnis hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Medienberichte aufgenommen, dass die Stadt Halle (Saale) im Rahmen eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) einen weiteren Saaleübergang plant. Die nunmehr vier sogenannten Vorzugsvarianten im halleschen Norden unweit des Hafens, zweimal auf der Peißnitzinsel sowie südlich der Rennbahn erscheinen für den AHA aus mehreren Gründen sehr problematisch.
Im Norden der Stadt Halle (Saale) befinden sich eingebettet zwischen dem Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide, den Naturschutzgebieten „Brandberge“,”Porphyrlandschaft bei Brachwitz“ und „Forstwerder“ sowie dem Geschützten Landschaftsbestandteil im Bereich der Götschemündung der Saalwerder mit seiner ausgedehnten und vielfältigen Saaleauenlandschaft, wozu das flächenhafte Naturdenkmal „Saaleuferstreifen nördlich Kröllwitz“ gehört. Ebenso bedeutsame Entwicklungsräume bilden der Kröllwitzer Graben, ein Restbestand einer kleineren Streuobstwiese im Westteil des Gebietes die Gehölzbestände bestehend z.B. aus Stiel- und Traubeneiche sowie Feld- und Flatterulme am Westrand des Gebietes, wo der Obere Hallesche Porphyr zu Tage tritt. Der angrenzende Raum bis zur Kiesgrube mit seinen Feucht- und Sukzessionsgebieten, die Kiesgrube selbst sowie die Feuchtgebiete südlich der Kiesgrube zählen ebenso dazu. Diese arten- und strukturreichen Landschafts- und Naturbestandteile, zudem im Landschaftsschutzgebiet „Saaletal“ gelegen, besitzen noch umfassende weitere potenzielle Entwicklungsräume, wozu das umfassende Gelände der früheren Schweinemastanlage am Ende der Äußeren Lettiner Straße sowie die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen nördlich des Naturschutzgebietes „Brandberge“ und im Saalwerder gehören.
An dieser Stelle sei nochmals dringlich auf das im Jahre 1998 von Stefanie Klose im Rahmen einer Diplomarbeit am Lehrgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsökologie an der Universität – Gesamthochschule Paderborn, Abteilung Höxter erstellte „Pflege- und Entwicklungskonzept für den Saalwerder in Halle/Saale“ hingewiesen, welches auch dem AHA vorliegt.

Die ca. 60 ha große Saaleinsel Peißnitz gehört zu den bedeutsamsten Bestandteilen der halleschen Saaleaue und befindet sich im ca. 2.300 ha Landschaftsschutzgebiet Saaletal. Der Name Peißnitz rührt vom sorbischen Namen Pusteniza (Einöde, Findling) her und drückt aus, welche Rolle die Peißnitz vor Jahrhunderten spielte. Besonders schützenswert sind auf der ca. 2.000 m langen und ca. 200 bis 300 m breiten Peißnitzinsel ein ca. 10 ha großes Naturschutzgebiet (NSG) und Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie im Norden und ein etwa 3 ha großen Geschützten Park im Süden sowie große Teile am Saaleufer und angrenzend an die Schutzgebiete ausgedehnte Auenwald- und Wiesenbereiche anzusehen.

Somit dient die Saaleinsel als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten in der Stadt Halle (Saale). Das Planungsgebiet südlich der Rennbahn gehört mit seinen Restauenwäldern und Sukzessionsgebieten aus Hart- und Weichholz, Wiesen- und Schilfflächen sowie Feuchtgebieten zu den wertvollsten und schützenswerten Landschaften und Naturgebieten im halleschen Raum. Nicht umsonst gehört das Gebiet weitgehend zum Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg“, welches zudem einen Schutzstatus nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie besitzt.

Die drei Planungsgebiete bilden ferner einen sehr bedeutsamen Raum für Hochwasser, Biotop- und Grünverbund sowie fungieren als Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftkorridore. Ebenso nutzt die Bevölkerung diese Gebiete zur Erholung und Entspannung. Ein VEP hat genau das zu berücksichtigen. Die Aussagen des Leiters des Fachbereiches Planen im Geschäftsbereich II – Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle (Saale) Lars Loebner in der halleschen Beigeordnetenkonferenz vom 25.08.2015 lassen deutlich erkennen, dass die zusätzlichen Verkehrsbelastungen gegenüber dem Entlastungseffekt deutlich überwiegen. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ vom 26.08.2015 gab dazu folgende Zahlen an: Eine Brücke im Norden führe an der Giebichensteinbrücke zu einer Entlastung von 18 % und an der Hochstraße sind gerade mal 2 % vermerkt. Dagegen nehme im Brandbergweg das Verkehrsaufkommen um sage und schreibe 72 % zu. Mit einer Brücke im Süden Halles prognostiziert man eine Entlastung für die B 80 um 10 %, dem aber eine zusätzliche Belastung am Böllberger Weg in Höhe von 20 % gegenübersteht. Beide Prognosen sollten auch dahingehend zu Bedenken geben, dass es dadurch verstärkte Verkehrsbelastungen an und in Wohngebieten gäbe.

Darüber hinaus zeigt ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung, wie sie die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) darstellt, dass der momentane Bevölkerungsanstieg im Jahre 2013 in etwa das Niveau der Jahre 1980 und 2007 erreicht hat.

1960 277.855
1970 257.300
1980 232.294
1990 309.406 mit Zusammenschluss der Städte Halle
und Halle-Neustadt im Mai 1990
1991 305.451
1992 300.536
1993 295.741
1994 289.909
1995 282.349
1996 275.604
1997 267.776
1998 259.925
1999 253.224
2000 246.450
2001 241.710
2002 237.951
2003 238.078
2004 237.093
2005 235.959
2006 233.874
2007 232.267
2008 230.900
2009 230.377
2010 230.831
2011 231.639
2012 232.535
2013 232.705

Nach Auffassung des AHA rechtfertigt die Bevölkerungsentwickung keinesfalls eine derartige Verkehrsplanung. Offensichtlich halten Halles Verkehrsplaner noch immer an dem extensiven Verkehrsentwicklungsdenken der 60er- und 70er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts fest. Genau aber ein derartiges Herangehen hat zum derzeitigen Klimawandel, rasanten Flächenfrass, zur verstärkten Verlärmung sowie zu ansteigenden Belastungen mit Abgasen und Feinstaub beigetragen. Alternativ verstärkt u.a. auf Bahnverkehr, Öffentlichen Personennahverkehr und Radfahren zu setzen scheint noch nicht im erforderlichen Umfang bei den halleschen Stadtplanern angekommen zu sein. Dabei müsste eigentlich schon zu bedenken gegeben, dass laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt bundesweit noch immer eine tagtägliche Neuversiegelung im Umfang von 81 ha statt, was in etwa 116 Fußballfeldern bzw. im Jahr zirka der Fläche der Stadt München entspricht.

An der Stelle möchte der AHA noch einmal betonen, dass die Stadt Halle (Saale) und der Mitteldeutsche Verkehrsverbund unbedingt die Möglichkeiten der Einführung des „fahrscheinfreien ÖPNV“ prüfen sollte. Dem AHA ist bewusst, dass es dazu bisher recht unterschiedliche Ergebnisse gibt, jedoch verweisen wissenschaftliche Dokumente auf Möglichkeiten der erfolgreichen Einführung. Hierzu zählen die Publikation „Kostenloser ÖPNV: Utopie oder plausible Zukunft?“ von Kai Gondlach in „Internationales Verkehrswesen (66) 3 | 2014“ sowie „FAHRSCHEINFREI IM ÖPNV“, ein Diskussionspapier aus dem Jahre 2014 von den Autoren Marvin Gehrke/Stefan Groß von der Technischen Universität Berlin.

Der AHA hat die Vermutung, dass die hallesche Stadtplanung offenbar u.a. von einem vermehrten Zustrom von Autoverkehr im Falle des Weiterbaus der BAB 143 ausgeht. Ferner möchte man offenkundig schnellstmöglich der massiven Lobbyarbeit der Bürgerinitiative „Hochstraße“ nachgeben.
Für den AHA steht jedoch fest, dass die Prüfung neuer Saalebrücken in Halle (Saale) sofort zu stoppen gilt, um den zusammenhängenden Schutz, Erhalt und Entwicklung von Natur, Landschaft, Umwelt, Klima und Hochwassereinzugsgebieten sowie die Sicherung von Räumen für eine umwelt- und naturverträgliche Naherholung für die Bevölkerung gewährleisten zu können.

Alternativ hält der AHA es für dringend erforderlich, dass die Stadt Halle (Saale) ihr verstärktes Augenmerk auf Verkehrsvermeidung sowie Beförderung des Öffentlichen Personen- und Schienennahverkehrs, des Fortbewegens mit dem Fahrrad und zu Fuß lenkt. Darüber hinaus sollte sich die Stadt Halle (Saale) für eine Förderung und Stärkung des regionalen und überregionalen Bahnverkehrs einsetzen.

Anhang:

PDF: 1409_Gondlach-Kostenloser-OePNV_-Utopie-oder-plausible-Zukunft—Internationales-Verkehrswesen_-Heft-3-2014

PDF: DP3_GehrkeFahrscheinloserÖPNV_TUBerlin2014

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