Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) begrüßt die Streichung der Finanzierung der Ostrandstraße aus dem Haushalt der Stadt Dessau-Roßlau als sehr wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Es ist zudem erfreulich, dass die Verwaltung der Stadt Dessau-Roßlau im Rahmen der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans erkannt hat, dass „der Bedarf dieser Straße nicht mehr nachweisbar“ ist.

Neben der Tatsache, dass fortgesetzten Bevölkerungsrückganges und damit verbundener überzogener Verkehrsprognosen, drohte mit dem geplanten Neubau einer derartige Trasse die Zerschneidung eines UNESCO-Weltkulturerbes und der Muldeaue u.a. im Bereich des Naturschutzgebietes „Untere Mulde“, welches auch den Richtlinien der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) entspricht, von Lebensräumen von Rote-Liste-Arten wie Hirschkäfer und Heldbock sowie nicht zuletzt sehr wichtige Hochwassereinzugsräume der Mulde.

Gerade das Januar- und Februarhochwasser 2011 sowie das Sommerhochwasser im Jahr 2013 hatten wieder ganz deutlich aufgezeigt, dass Baumaßnahmen aller Art in und an Hochwassereinzugsgebieten konsequent zu unterlassen sind. In dem Blickfeld betrachtet, hält es der AHA sogar für dringend geboten an einer schnellen und öffentlich transparenten Entwicklung bzw. Aktualisierung von Hochwasserkonzeptionen der Stadt Dessau-Roßlau zu arbeiten. Dazu gehören die Wiederausweitung von Auenlandschaften sowie deren Durchgängigkeiten zu ermöglichen.

Eine Nordostumgehung in Dessau-Roßlau steht dem aber eindeutig entgegen. Daher ist das notwendige Ende der Finanzierung der Ostrandstraße auch unbedingt aus Gründen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes sowie eines ordnungsgemäßen Umgangs mit Hochwasser zu sehen.
An der Stelle hebt der AHA das langjährige, umfassende, fachlich fundierte und vielfältige bürgerschaftliche Engagement hervor, deren Ergebnisse nun offenbar und endlich Eingang in die Planungen der Stadt Dessau-Roßlau gefunden haben. Hier sei insbesondere das Wirken der Bürgerinitiative Dessau – natürlich mobil genannt und gewürdigt.

Der AHA hält jedoch eine weitere Verstärkung seiner Aktivitäten für den Schutz, Erhalt und Entwicklung der Umwelt, Natur und Landschaft im Raum Dessau-Roßlau für dringend geboten. Dazu gehören u.a. Planungen zur Ausrichtung der Landesgartenschau und Umgestaltungen in der Stadt an Elbe und Mulde.

Wer Interesse hat noch mehr zu den diesbezüglichen Aktivitäten des AHA zu erfahren, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Ortsgruppe Dessau-Roßlau

Schwabehaus
Johannisstraße 18
06844 Dessau
Internet: https://www.aha-halle.de
E-mail: aha_halle@yahoo.de